„Mutmacher“ am MLG
Laute „Huh“-Schreie des neuseeländischen Kriegstanzes Haka hallten in der letzten Woche durch die Aula des Markgraf-Ludwig-Gymnasium. Dabei wurde aber nicht die Akustik getestet, sondern die 11. Klassen nahmen gerade an einer etwas anderen Berufsorientierungsveranstaltung teil. Keine klassische Informationsveranstaltung, stattdessen sollte ein emotionaler Ansatz bei der Berufs- und Studienwahl gefunden werden. Ebenso sollte den Schülerinnen und Schülern in der doch gerade für junge Menschen recht drögen Zeit der Pandemie „Mut“ gemacht werden. Dazu lud das MLG die Berufsberatungsgruppe „Mein mutiger Weg“ ein. In 5 Schritten konnten die 11. Klässler eigene Pläne schmieden, Traumjob-Kriterien erstellen, Stärken formulieren, Selbstvertrauen aufbauen und Bewerbungssituationen simulieren. Motivierend wirkte dabei vor allem das „Wie“. Die Veranstalter begaben sich dabei auf Augenhöhe mit der Gruppe. Alle waren per du, es gab Musik- und Videosequenzen, und die Inhalte wurden mit persönlichen Anekdoten der Coaches erfahrbar gemacht. Ziel war es nicht, sich in vier Stunden schon für ein Studium oder eine Ausbildung zu entscheiden, sondern eigene Potenziale zu erkennen. Eine Vorstufe für spätere Angebote der Schule und der Agentur für Arbeit, die die Veranstaltung gemeinsam mit dem Freundeskreis des MLG hälftig finanzierte. Insgesamt brachte „Mein mutiger Weg“ frischen Wind in die Berufsorientierung, die einen immer wichtigeren Stellenwert an den Schulen im Land einnimmt. Zwar gab es schon immer Abiturienten, die wissen, wo ihre berufliche Reise hingeht, doch dieser Prozentsatz wird kleiner, nicht zuletzt auch, weil die Angebote und die beruflichen Chancen vielfältiger geworden sind.
Text: Martin Hemmann